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Blick aus dem Atelier (Öl/Lw), Besucher im GULLIVER; Roswitha Waechter und Besucher während der Vernissage; R. Waechter im Gespräch mit Prof. Dr. M. Bombek

01.06.2012, PROJEKT: GULLIVER

AUSSTELLUNG: ROSWITHA WAECHTER, LICHTBLICK

Begrüßung: Pfarrer Karl-Heinz Iffland, Ev. Obdachlosenseelsorger, Vorsitzender des KALZ e.V.

Grußwort: Prof. Dr. Marita Bombek, Fachbereichsleiterin Bildende Kunst GEDOK, Köln

Einführung: Elvira Reith

 

Der Titel dieser Ausstellung könnte auch „Fensterblick“ oder „Fensterlicht“ lauten. Ich habe ihn aber „Lichtblick“ genannt, weil das Fenster und vor allen Dingen das geöffnete Fenster für die meisten Menschen schon immer einen großen Symbolcharakter hatte und weil ich hoffe, mit diesem Titel und an diesem Ort, der Überlebensstation Gulliver etwas von dem Licht verbreiten zu können, das jeder Mensch zum Überleben benötigt. Diese Thematik wurde in der Kunst schon Jahrhunderte vor unserer Zeit in den Mittelpunkt des Lebens gestellt.

Spontan fällt mir die lässige Haltung Goethes im offenen Fenster auf seiner Italienreise Ende des 18. Jahrhunderts ein, durch eine Tuschezeichnung seines Freundes und Begleiters, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, festgehalten. Ich denke an Fensterbilder aus der Zeit der Romantik des 19. Jahrhunderts bis hin zu den nüchternen, sachlich gemalten Bildern der so genannten Neuen Sachlichkeit vor nun fast genau 100 Jahren.

 

Wenn ich an die Jahre denke, die ich im geteilten Berlin gelebt und gearbeitet habe, mit einem Fensterblick aus meiner Wohnung auf Mauer und Stacheldraht, dann weiß ich nur zu genau was es heißt, frei und doch eingesperrt zu sein. Wie mutig fand ich Graffitisprayer, die auf die Westseite der Berliner Mauer Fenster und Türen sprühten und damit den damaligen noch undenkbaren Mauerdurchbruch und Mauerfall voraussahen.

 

Meine Existenz sicherte ich mir in Berlin als medizinische Schreibkraft in der Pathologie in Moabit und meinen Lebenssinn fand ich nach Aufgabe der gesicherten bürgerlichen Existenz, indem ich mich ganz der Malerei widmete. (Roswita Waechter)

Kuratorin: Elvira Reith

Dauer der Ausstellung: bis 14. 8. 2012

Ort: GULLIVER, Trankgasse 20, Köln, Bahnbogen 1, Hohenzollernbrücke (Bahnhof-Rückseite) geöffnet: Mo/Fr 6-13 / 15-20 h Sa/So 10-18 h

 

In Zusammenarbeit mit KALZ e.V.

Veranstalter: KALZ e.V. Hans Böckler Platz 1, 50672 Köln, Tel. 5461072 E-Mail: mombauer@koelnerarbeitslosenzentrum.de

www.koelnerarbeitslosenzentrum.de