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Selbstportrait und Sozialkritik, drei Arbeiten des Vagabunden-Malers Hans Bönnighausen. Stahlanstich (m.) im Ruhrgebiet – Kokereiarbeiter 1933; (r.) die beeindruckende kleine Zeichnung „Bettlerin“ ist leider verschollen.

15.10.2002, Edition Karo Dame

Katalog: HANS BÖNNIGHAUSEN

Wohnsitz "nirgendwo" war ihr Credo; es war die Zeit der "Lebensreformbewegung" und Weltwirtschaftskrise, als sich Hans Bönnighausen 1928 der Bruderschaft der Vagabunden (1927-1933) anschloss. Eine Wende im Leben H.B. geschah, als er einen anderen Maler der Landstraße, Hans Tombrock, kennenlernte, einen Deserteur im 1. Weltkrieg. Sie trafen Gregor Gog, der beide ermutigte mit anderen Künstlern zusammen die "Künstlergruppe der Bruderschaft der Vagabunden" zu begründen. Gemeinsam mit Gregor Gog, Gerhart Bettermann, Hans Tombrock tippelte Hans Bönnighausen durch Deutschland und Europa als "freie Lumpen" oder "Kunden". 1933 zerschlagen die Nazis die Vagabundenbewegung. Ob im Portrait eines "Handwerksburschen" oder einer "Bettlerin", die ganze Freiheit und Verzweiflung dieser Zeit wird lebendig.

Klaus Bönnighausen, der 2. Sohn des Künstlers, übergab 1991 den bis dahin verschollen geglaubten Nachlass bestehend aus 160 Holz- und Linolschnitten, Zeichnungen und Aquarellen sowie 50 Druckplatten dem Fritz-Hüser-Institut.

Zu Ehren des Künstlers wird eine Mappe mit 5 Linolschnitten herausgegeben.
Auflage: 20 Exemplare

Ausstellungsreihe: Menschen unterwegs: Berber, Vagabunden, Lebenskünstler
Kuratorin: Elvira Reith
Ausstellung und Begleitprogramm in Kooperation mit Prof. Rainer Noltenius,  
Fritz Hüser-Institut, Dortmund  
Katalog: Hans Bönnighausen – ein Malervagabund      
Edition Karo Dame  ISBN 3-00-010 141-1